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Freenet: Mit DSL kein Debitel

vom 20.04.2008

Mit allergößtem Willen und Tempo geht Freenet an die Akquisition von Debitel ran. Durch den Kauf von Debitel würde schlagartig nach T-Mobile und Vodafone der drittgrößte Mobilfunkanbieter entstehen. Jedoch gilt es nun für Freenet noch ein paar Hürden zu nehmen. Dazu gehört z.B. die Verhandlungen erfolgreich zu Ende zu führen.


Rund 1,6 Milliarden Euro soll Freenet der Kauf von Debitel kosten. Alleine 1,1 Milliarden Schulden haben sich bei Debitel aufgebaut, was sich für Laien nicht gerade wie ein attraktives Übernahmeobjekt anhört. Damit die Summe in Höhe von 1,6 Milliarden zusammenkommt, sollen alleine 24,9 % der Freenet Unternehmensanteile an den Debitel Finanzinvestor Permira übergeben werden. Der damit sich zum größten Anteilseigner entwickeln würde. Die United Internet AG (www.united-internet.de) und Drillisch AG halten gemeinsam rund 25,2 % an Freenet und würden durch die Umverteilung ein deutliches, wahrscheinlich nicht gewünschtes Gegengewicht erhalten.

Realistisch betrachtet kommt Freenet nicht umhin das DSL-Geschäft zu verkaufen, um den Kauf von Debitel zu verwirklichen. Somit wäre United Internet nach wie vor im Rennen um das Freenet DSL-Geschäft zu übernehmen. Bei Freenet intern wird die DSL-Sparte mit einer Höhe von 400 bis 600 Millionen Euro bewertet. Dieser Preis dürfte United Internet Chef Ralph Dommermuth wahrscheinlich zu teuer sein. Bereits seit Wochen fordert er Freenet Chef Eckhard Spoerr mehr Transparenz in das DSL-Geschäft zu bringen, um es so besser bewertbar zu machen.

Nun wird auf dem Anlagemarkt spekuliert, dass Spoerr bewußt keine Transparenz schafft, damit die DSL-Sparte höchstmöglich veräußert werden kann. Dommermuth der als Stratege gilt, dürfte somit den Schritt eines Kaufes nicht wagen. Möglicher weiterer Käufer der Freenet DSL-Sparte gilt auch der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica, der mit O2 DSL die Vermarktung unter einer eigenen Marke vorantreibt. Bereits seit Einführung von O2 DSL beklagen die Spanier geringen Wachstum im Absatz ihrer DSL Anschlüsse unter eigener Marke. Mit dem Erwerb von Freenet DSL könnt somit O2 DSL (www.o2dsl.de) zum bedeutenden Wettbewerber auf dem deutschen Markt heranwachsen. United Internet könnte mit der Tochter 1&1 Internet AG (www.1&1.de), den Platz 2 der deutschen DSL-Anbieter solide ausbauen.


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